ADA ist zum einen in das bundesweite IQ-Netzwerk (Integration
durch Qualifizierung) eingebunden, zum anderen arbeitet ADA eng mit lokalen Akteuren sowie den Gewerkschaften in Bremen zusammen (allein schon durch die Ansiedlung von ADA im Bremer
Gewerkschaftshaus).
Denn Antidiskriminierungsberatung ist keineswegs ein Selbstläufer. Dies macht nicht nur eine viel zitierte Studie
der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2008 deutlich, wonach gerade mal ein Drittel der Bevölkerung überhaupt von der Existenz des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes weiß (ein
Wert, der in den letzten 5 Jahren durch mehrere Kampagnen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes leicht gestiegen sein dürfte). Auch Antidiskriminierungsstellen machen in ihrer alltäglichen
Arbeit immer wieder die Erfahrung, dass Antidiskriminierungsberatung nur dort in Anspruch genommen wird, wo durch systematische Öffentlichkeitsarbeit viele Menschen von der Möglichkeit erfahren,
dass und wie sie sich vor Diskriminierung schützen können. Dies zeigt auch ein einfacher Vergleich mit Großbritannien, wo der Antidiskriminierungsschutz aus historischen Gründen bereits seit
Jahrzehnten eine ungleich wichtigere Rolle spielt: In der dortigen nationalen Antidiskriminierungsstelle arbeiten 250 Menschen, in der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sind es hingegen
gerade mal 26 Beschäftigte.
Praktisch bedeutet dies, dass Antidiskriminierungsarbeit ohne Öffentlichkeitsarbeit für eine
Antidiskriminierungskultur, d.h. für eine Kultur der Gleichbehandlung und der Wertschätzung von Vielfalt, nicht möglich ist. Entsprechende Fortbildungs-, Sensiblisierungs-, Empowerment- und
Vernetzungsangebote gehören daher auch zum zentralen Selbstverständnis aller Antidiskriminierungsstellen in Deutschland (ADA eingeschlossen).
Mehr Informationen darüber, welche Herausforderungen mit der Herausbildung einer Antidiskriminierungskultur
verbunden sind, finden sich in der hier als PDF dokumentierten Zusammenfassung eines unter anderem von der Antdiskriminierungsstelle des Bundes organisierten Fachtagung vom November
2010.