Dieses Projekt wird durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa aus Mitteln des Landes
und des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.
Zeit: 22.10.2019; 9.00 – 17.00 Uhr
Ort: DGB-Haus Bremen, Bahnhofsvorplatz 22 – 28
Hinweis: Die Veranstaltung ist kostenlos und als Bildungsurlaub im Land Bremen anerkannt.
Menschen erfahren Diskriminierungen aus unterschiedlichen Gründen. Sie werden aufgrund personenbezogener, sozialer, tatsächlicher und/oder zugeschriebener Merkmale ohne sachliche Rechtfertigung ungleich behandelt bzw. benachteiligt und in ihren universellen Menschenrechten verletzt. Heute mehr denn je, erleben wir grenzenlose Anfeindungen durch die Verrohung der Sprache und tätliche Angriffe, die öffentliche Sichtbarkeit von rechtsextremen Vernetzungsstrukturen und der immer größer werdenden Spaltung der Gesellschaft zwischen Verfechtern und Gegnern der Demokratie. Doch was bleibt nach einer erregten öffentlichen Diskussion an Erkenntnissen für die Zukunft übrig? Die Aufgabe wird einerseits darin liegen, verstärkt solidarisch zusammenzuarbeiten und gemeinsame Strategien zu entwickeln, andererseits auch die Notwendigkeit der mehrdimensional ausgerichteten Antidiskriminierungsberatung deutlich zu machen.
Durch die Zusammenarbeit mit angrenzenden Akteur*innen geht das Netzwerk gegen Diskriminierung von einem Verständnis einer Antidiskriminierungsarbeit im weiteren Sinne aus. Solidarische Unterstützungs-, Informations- und Begleitungsangebote für alldiejenigen, die aufgrund von systematischer und struktureller Ungleichheit keine oder erschwerte Zugänge zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, zu Bildung oder sozio-kultureller Teilhabe, zu Wohnraum oder zum Gesundheitssystem haben, werden von Selbstbündnissen und (Nicht-) Regierungsorganisationen bereits in der alltäglichen Arbeit umgesetzt. Neben der qualifizierten Antidiskriminierungsberatung leisten diese Organisationen einen wichtigen Beitrag, Diskriminierung abzubauen. Der Fachtag soll Auftakt sein, die Arbeit im Feld der Antidiskriminierungsarbeit in Bremen sichtbar zu machen und Akteur*innen in diesem Feld zusammenzubringen.
In Form von Inputs und Workshops möchte das Netzwerk gegen Diskriminierung auf dem Fachtag einen Diskussions-, Austausch- und Vernetzungsraum öffnen, um u.a. folgenden Fragen nachzugehen:
Programm des Fachtags
9.00h
Ankommen & Anmeldung
Plenumsphase I
9.30h
Grußworte durch
Bärbel Reimann, stellvertretende Landesfrauenbeauftragte
Joachim Steinbrück, Landesbehindertenbeauftragter
N.N., Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport - Referat Integrationspolitik
9.50h
Eva Andrades (Geschäftsführerin des Antidiskriminierungsverbandes Deutschlands, advd)
Welche Struktur, Qualifizierung und Vernetzung braucht es für die Antidiskriminierungsarbeit?
Sewita Mebrahtu (Koordinatorin Bremer Netzwerk gegen Diskriminierung)
Wie sind die Gegebenheiten in Bremen? Angebote, Herausforderungen und Problemlagen
11.00h
Antidiskriminierungsforum im Tivolisaal
Informationen, Austausch, Vernetzung
11.45h
Mittagspause (veganes Mittagsessen)
Arbeitsgruppen-Phase
12.45h
AG 1: Projekt MoBA - Bremer und Bremerhavener Beratungsstelle für mobile Beschäftigte und Opfer von Arbeitsausbeutung, Arbeit und Leben (DGB/VHS) e.V. Bremen & Projekt BINNEN – Plus - Beratung für neuzugewanderte EU-Bürger*innen, Verein für Innere Mission in Bremen
Herausforderungen für EU-Bürger*innen in der Arbeits- und Sozialwelt
AG 2: Sunny Omwenyeke, TWAB - Together we are Bremen (Solidaritätsbündnis für Anerkennung und ein Bleiberecht in Bremen); BreSoC - Bremen Solidarity Centre e.V. (unabhängige gemeinnützige Interessensvertretung und politische Bildungsorganisation)
Diskriminierungserfahrungen aufgrund des prekären Aufenthalts
AG 3: Prof. Dr. Konstanze Plett, Universität Bremen, Arbeitsgebiete: Geschlecht und Recht & Aktion Standesamt (Aktivist*innen der Kampagne „Dritte Option“)
Neuregelung des Personenstandsrechts – Welche Bedeutung hat es in der Praxis?
AG 4: Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, ZGF
„Diskriminierung von Frauen im Jahr 2019 – Die ZGF und die Lizenz zur Gleichstellung“
AG 5: Maleike Schubert, Magistrat der Stadt Bremerhaven, Amt für Menschen mit Behinderung
„Bin ich behindert oder werde ich gehindert? Wie durch Inklusionsarbeit vielschichtigen Diskriminierungen begegnet wird“
AG 6: Birgit Manz und Soma Said, Projekt ADA – Antidiskriminierung in der Arbeitswelt, Arbeit und Leben (DGB/VHS) e.V. Bremen
Empowerment und Beratung als Antidiskriminierungsstrategie
AG 7: Dr. Bettina Graue, Arbeitnehmerkammer
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in der Rechtsberatung der Arbeitnehmerkammer
14.45h
Kaffeepause
Plenumsphase II
15.15h
Wie können wir uns als Beratungsstellen, Initiativen, Projekte in Bremen weiter gut vernetzen und uns gemeinsam über Eckpunkte einer bremischen Antidiskriminierungsstrategie verständigen?
fishbowl - Format mit einem Auftakt durch ...
- Ursel Gerdes, ADE - Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt - Expertise und Konfliktberatung, Universität Bremen
- Carolin Bischoff, Projekt BINNEN – Plus - Beratung für neuzugewanderte EU-Bürger*innen, Verein für Innere Mission in Bremen
- Sunny Omwenyeke, BreSoC - Bremen Solidarity Centre und TWAB - Together we are Bremen
- Kristina Weitz, Demokratiezentrum/ Koordinierungsstelle: Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
17.00h
Ende der Veranstaltung
Anmeldung & Veranstalter_innen
Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung mit Angabe des gewünschten Workshops bis zum 11. Oktober 2019 gebeten.
Falls Sie Ihre Organisation durch einen Infostand im Antidiskriminierungsforum vorstellen möchten, teilen Sie uns dies auch gerne bei der Anmeldung mit.
Benötigen Sie…
Wir werden bei den Anmeldungen von unterschiedlichen Bedarfen alle Möglichkeiten ausschöpfen, können aber dennoch nicht garantieren, dass wir jegliche Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen können.
Die Anmeldung kann per Email, Post oder Fax erfolgen - bitte Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mail-Kontakt und Veranstaltungsnummer (HS 900.048) angeben: Mail: s.mebrahtu@aulbremen.de, Post: ADA, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen, Fax: (0421) 960 89 20
Das Bremer Netzwerk gegen Diskriminierung ist ein Zusammenschluss von Beratungsstellen, bestehend aus Behörden und Nichtregierungsorganisationen. Hauptziel des Netzwerkes ist die Stärkung und der Ausbau der Antidiskriminierungsarbeit durch Austausch, Qualifizierung der Verweisberatung/Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Bislang werden durch das Netzwerk schwerpunktmäßig die Diskriminierungsdimensionen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz abgedeckt. www.antidiskriminierung.bremen.de
Für wen: Schwarze Menschen, People of Color, Juden_Jüdinnen, Sinte_zza, Romn_ja, Asiatische Deutsche, Migrant_innen und andere Menschen, die in Deutschland Rassismus- und/oder Antisemitismuserfahrungen machen.
Wann: Freitag, 6.9.2019 von 10 - 14.30 Uhr
Wo: DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22; Räume barrierearm zugänglich
Kosten: Keine
Sprache: deutsch, auf Wunsch englische
Flüsterübersetzung
Anmelden: info@literaturkontor-bremen.de bis zum 26.8.2019
Bitte schreibt bei der Anmeldung 3 - 4 Sätze über euch und was euch motiviert, an dem Workshop teilzunehmen. Zu schreiben bedeutet zu kommunizieren, zu dokumentieren, zu archivieren. Zu schreiben bedeutet auch immer, eine eigene Stimme zu finden. Doch gerade jenen Menschen, die nicht Teil einer weiß-christlichen
Mehrheitsgesellschaft sind, wird der selbstbestimmte Umgang mit Sprache und Schrift allzu oft abgesprochen. Oder sie werden durch die hierarchisierten Räume der Literaturwelt und des Schreibbetriebs eingeschüchtert und entmutigt, selbst zu schreiben.
In diesem Workshop erforschen wir mit unterschiedlichen Übungen das ermächtigende Potenzial des Schreibens - ganz egal ob wir schon lange schreiben, mit dem Schreiben wieder anfangen wollen oder uns zum ersten Mal schreibend ausprobieren!
veranstaltet & gefördert von: Bremer Literaturkontor, Rosa-Luxemburg-Initiative, ADA - Antidiskriminierung in der Arbeitswelt, Bremer Rat für Integration, ver.di Jugend Bremen, Kulturzentrum Kukoon
Zum einjährigen Bestehen des sogenannten „Heimatministeriums“ sammeln Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah in ihrem Essayband schonungslose Perspektiven auf das völkisch verklärte Konzept Heimat einer rassistisch und
antisemitisch geprägten Gesellschaft.
Mehr Infos unter www.literaturkontor-bremen.de
veranstaltet & gefördert von: Bremer Literaturkontor, Rosa-Luxemburg-Initiative, ADA - Antidiskriminierung in der Arbeitswelt, Bremer Rat für Integration, ver.di Jugend Bremen, Kulturzentrum Kukoon
09.30 – 18.00 Uhr
DGB-Haus (beim Hauptbahnhof)
Tivoli-Saal
Bahnhofsplatz 22 – 28 / 28195
ADA in Kooperation mit der Black Student Union lädt ein: Fachtag Anti-Schwarzer Rassismus
In Form von Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion möchten wir auf diesem Fachtag einen Diskussions-, Austausch- und Vernetzungsraum eröffnen, um die vielfältigen Aspekte eines Anti-Schwarzen Rassismus näher zu betrachten.
Ankündigung: Rassismus ist facettenreich. Abwertungs- und Ausgrenzungsmechanismen unterscheiden sich in ihrer Funktion je nachdem, welche zugeschriebene rassistische Markierung vorliegt. Der Rassismus gegen Schwarze Menschen unterscheidet sich beispielsweise vom Rassismus gegen Muslim*innen oder gegen Sinti*zza und Rom*nja. Auch wenn Schwarze Menschen beispielsweise aufgrund von Hautfarbe in der weißen Gesellschaft eine starke Sichtbarkeit besitzen, werden die alltägliche Ausgrenzung und ihre Folgen weitgehend von der Gesellschaft unsichtbar gemacht. Auf diesem Fachtag geht es darum, den Anti-Schwarzen Rassismus näher zu beleuchten und mehrheitlich Schwarzen Selbstorganisationen eine Stimme zu verschaffen. Wir wollen uns am Vormittag in Form von Vorträgen darüber informieren, aus welchen Aspekten der Anti-Schwarze Rassismus besteht und was das Spezifische an ihm ist.
Des Weiteren legen wir den Fokus auf die psychologischen Dimension dieser Rassismusform: Wir beleuchten, welche Auswirkung der Anti-Schwarze Rassismus hinsichtlich Motivation, Selbstwert und Identität auf Schwarze Menschen hat. Dadurch wird sichtbar, dass sich der Anti-Schwarze Rassismus auf alle Lebensbereiche auswirkt, nicht zuletzt auf den Arbeitsmarkt, wo Schwarze Menschen in den seltensten Fällen in Führungspositionen anzutreffen sind und die Präsenz Schwarzer Mitarbeitender /bzw. Schwarzer Mitarbeiter*innen im Kollegium nach wie vor Irritationen hervorruft.
Am Nachmittag wird es in verschiedenen Workshops unter anderem zwei Empowerment-Räume für Schwarze Männer* und Frauen* geben. In einem Abschluss-Podium werden wir über die Notwendigkeit Schwarzer Räume in der Dominanzgesellschaft sprechen.
Neben der interessierten Öffentlichkeit laden wir herzlich Beschäftigte aus dem Bildungs-, Sozial- und Antidiskriminierungsbereich ein. Herzlich eingeladen sind ebenfalls Mitarbeitende der Gewerkschaften und betriebliche Interessenvertretungen.
Ausstellung: Die Ausstellung „Homestory Deutschland – Schwarze Biographien in Geschichte und Gegenwart“ ist vom 21.08. bis zum 08.09. in der 1. Etage des DGB Gebäudes zu sehen sein. Weitere Informationen unter: http://www.homestory-deutschland.de/.
Hinweis: Die Veranstaltung ist kostenlos und als Bildungszeit im Land Bremen anerkannt.Wenn Sie eine Bescheinigung der Bildungszeit benötigen, bitte bei der Anmeldung angeben. Mittagessen und Kaffee/Tee am Nachmittag wird vom Haus gestellt. Eine Flüsterübersetzung ins Englische und Französische ist in Planung.
Tagesablauf
09:30 Uhr Ankommen und Anmeldung
10:00 Uhr Begrüßung
10:30 Uhr Vortrag: Was ist eigentlich Anti-Schwarzer Rassismus? // Black Community aus Hamburg // Sista Oloruntoyin
11:15 Uhr Vortrag: Welche psychische Dimension_en des Anti-Schwarzem Rassismus gibt es? // OPRA - Psychologische Beratung für Opfer rechtsextremer, rassistischer & antisemitischer Gewalt (Berlin) // Larissa Nägler
12:30 – 13:30 MITTAGSPAUSE
13:30 – 15:30 Workshop-Phase
Workshop 1 Vertiefung psychische_r Dimension_en des Anti-Schwarzen Rassismus mit Larissa Nägler (OPRA – Psychologische Beratung für Opfer rechtsextremer, rassistischer & antisemitischer Gewalt, Berlin)
Workshop 2 Education and Anti-Blackness // Patience Amankwah, Sheba Wiafe und Ronny Manjang von der Black Student Union
Workshop 3 Empowerment Raum für Schwarze Frauen*
Alle Menschen, die sich als Schwarze Frauen verstehen, sind eingeladen zu einem Austauschraum // Saraya Gomis (Lehrerin und Vorstand Each One Teach One e.V.)
Workshop 4 Empowerment Raum für
Schwarze Männer*
Alle Menschen, die sich als Schwarze Männer verstehen, sind eingeladen zu einem Austauschraum // Samuel Njiki Njiki (Bildungsreferent /
Lidice-Haus Bremen)
Workshop 5 Rassistische Aspekte in der Europäischen Grenzpolitik und in der Entwicklungszusammenarbeit // Sunny Omweneyeke (Menschenrechtsaktivist und Gründer der BreSoC e. V.)
15:30 – 16:00 Uhr Kaffee und Tee
16:00 Uhr Podiumsgespräch: Über die Notwendigkeit Schwarzer Räume in der Dominanzgesellschaft // mit Saraya Gomis (Lehrerin und Vorstand Each One Teach One e.V.), Fatou Conteh (Black Student Union)
Um Anmeldung per Email, Post oder Fax wird gebeten - bitte folgende Daten angeben: Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mail-Kontakt, Veranstaltungsnummer (900.137) sowie den Workshop-Wunsch für den Nachmittag, wenn es möglich ist. Es ist vorgesehen, dass pro Workshop nicht mehr als 20 Menschen sein sollen und wir versuchen im Vorfeld schon einmal zu schauen, ob das gelingen kann, um gegebenenfalls noch reagieren zu können. Der Anmeldeschluss ist der 25.08.2019.
Email: ada.fachtag.anti-schwarzer-rassismus@posteo.de // Post: ADA, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen // Fax: (0421) 960 89 20 // Tel.: 0421/96089-19 oder 0421/96089-14