Dieses Projekt wird durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa aus Mitteln des Landes
und des Europäischen Sozialfonds Plus gefördert.
Ort: DGB-Haus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen
Die Veranstaltung ist kostenlos und erfüllt die Voraussetzungen des Bremischen Bildungszeitgesetzes (BremBZG). Sie gilt gem. § 10 Abs. 2 des Bremischen Bildungszeitgesetzes als anerkannt. Wir bitten um Anmeldung bis zum 02.05.2018 unter: i.drabkina@aulbremen.de oder 0421/96089-14
Juden und Jüdinnen in Deutschland erleben es immer wieder, dass sie sich bewusst für oder gegen eine Sichtbarkeit ihres Jüdischseins entscheiden müssen. Das hat viele Gründe, die Spanne reicht von antisemitischen Anfeindungen über den Unwillen, sich schon wieder zum Nahostkonflikt äußern zu müssen bis hin zur Angst vor körperlicher Gewalt. Während die jüdische Community von einem Ansteigen antisemitischer öffentlicher Äußerungen und Übergriffe spricht, zeigt die nicht-jüdische Mehrheitsgesellschaft immer wieder mangelndes Verständnis, mit der Konsequenz, dass Antisemitismus als gesellschaftliche Realität nicht ernst genommen wird und Solidarität ausbleibt.
Im Sommer 2017 hat unsere im Bremer Gewerkschaftshaus angesiedelte Antidiskriminierungsstelle ADA bereits zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Titel "Immer wieder unterschätzt. Antisemitismus in Deutschland" eingeladen. Die dort begonnenen Debatten möchten wir nun im Rahmen eines Fachtags vertiefen und so einen Raum schaffen, in dem mit den Erfahrungen von Jüdinnen und Juden wertschätzend umgegangen wird. Einerseits soll es dabei um verschiedene Formen des aktuellen Antisemitismus gehen, ob in der Arbeitswelt, im Bildungsbereich oder in Alltagssituationen. Andererseits möchten wir gemeinsam Möglichkeiten für ein solidarisches Handeln ausloten – einschließlich eines Empowermentangebots für Betroffene von Antisemitismus. Neben der interessierten Öffentlichkeit laden wir hierzu Beschäftigte bzw. Mutliplikator_innen aus dem Bildungs-, Sozial- und Antidiskriminierungsbereich ein (nicht zuletzt Lehrer_innen), genauso wie Mitarbeiter_innen von Gewerkschaften und betriebliche Interessenvertreter_innen.
Programm des Fachtags:
9.30 bis 10:00 Uhr
Ankommen & Anmeldung
10.00 bis 10:30 Uhr
Begrüßung und Einführung
10:30 bis 12:30 Uhr
Vorträge mit Diskussion
Antisemitismus heute – Facetten eines beständigen Problems
(Benjamin Steinitz, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS))
Umgang mit Jüdischsein im Alltag und der Arbeitswelt
(Debora Antmann, Aktivistin, Autorin und Frauen*beauftragte der Alice Salomon Hochschule Berlin)
Antisemitismus an der Schule – ein neues Phänomen?
(Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der ZWST e.V., Berlin)
12:30 bis 13:30 Uhr
Mittagspause mit Imbiss
13:30 bis 15:30 Uhr
Arbeitsgruppen-Phase
Arbeitsgruppe 1
Ein Blick ins antisemitische Gepäck: Argumente und Strategien in der Auseinandersetzung mit Israel und Palästina Einladung zur (Selbst-) Reflexion: Wie kann man sich die Schärfe erklären, mit der viele Menschen über Israel sprechen?
(Olaf Bernau, ADA, Antidiskriminierung in der Arbeitswelt, Bremen)
Arbeitsgruppe 2
Antisemitismuskritische politische Bildung in der Migrationsgesellschaft. Dieser Workshop bietet die Möglichkeit Methoden für die Unterrichtsgestaltung zu Antisemitismus, Verschwörungsphantasien und dem Nahostkonflikt kennen zu lernen. (Lucia Bruns und Lucas Frings, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, Berlin)
Arbeitsgruppe 3
Anne Frank und ihre Fluchtgeschichte - Baustein zum biografischen Lernen mit Jugendlichen. Es wird ein Methodenbaustein zum Thema ‚Flucht im Lebenslauf‘ ausprobiert und diskutiert, wie Anne Franks Lebensgeschichte für historische und aktuelle Zusammenhänge von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sensibilisieren kann. (Ilanga Mwaungulu, Anne Frank Zentrum Berlin)
Arbeitsgruppe 4
Empowerment und Handlungsstrategien Bei diesem Workshop geht es um jüdische Perspektiven auf Antisemitismus, Selbstermächtigungsstrategien und Vernetzung. Hierzu sind jüdische Teilnehmer_innen des Fachtags eingeladen. (Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der ZWST e.V., Berlin)
15:30 bis 16:00 Uhr
Kaffeepause
16:00 bis 18:00 Uhr
Gepackte Koffer: Podiumsgespräch zur Auseinandersetzung mit Gehen und Bleiben in Deutschland und Europa
(mit Mirna Funk (Autorin), Juna Grossmann (Bloggerin), N.N. (Verband Jüdischer Studierender Nord), Moderation: Irina Drabkina (ADA und Jüdische Gemeinde Bremen))